Hallo!
Ich bin zufälligerweise auf deinem Blog gelandet und habe den Beitrag gelesen. Ich selbst war vor 6 Jahren wegen einer Depression in Behandlung. Mein Tipp (den du natürlich nicht beherzigen musst): Geh zu einem Psychiater (einem Facharzt also) und schildere ihm deine Gefühle. Er wird dir aller Wahrscheinlichkeit nach Medikamente verschreiben - und das ist wohl auch das, was du zur Zeit brauchst, so zumindest mein Eindruck nach der Lektüre. Wenn man bereits so tief in einer Depression steckt, kommt man mit psychotherapeutischen Gesprächen alleine nicht raus, da sich das Hirn bereits an das falsch arbeiten gewöhnt hat. Die Einnahme von Antidepressiva lenkt das Hirn aber wieder in die richtige Richtung - dann kann man Probleme in einer Psychotherapie auch konstruktiv angreifen. Die Medikamente haben heute fast keine Nebenwirkungen mehr (ich hatte nie welche) und oftmals kann man sie nach kurzer Zeit wieder absetzen.
Du solltest dringend was machen, wenn du dich so fühlst, wie beschrieben! Denn es wird aller Wahrscheinlichkeit nach nicht von selber besser.
Hab vielen Dank für deine Worte!
Hat dir die Therapie geholfen? Wie fühlst du dich heute?
Was haben die Medikamente denn so für Nebenwirkungen? Irgendwie finde ich den Gedanken Medikamente nehmen zu müssen nicht so schön.
Wie viele Stunden hast du denn ungefähr gebraucht?
Jedenfalls nochmal danke für deine Worte! Hoffentlich kann ich mich bald dazu durchringen etwas zu unternehmen...
Du weißt, wieviel Sch... ich hinter mir habe! Ohne Antidepressiva hätte ich das alles nicht geschafft!
Du musst dich aber bald dazu entscheiden, da die Wirkung erst nach ca. 3 Wochen eintritt. Deine Ängste werden dann immer kleiner und schließlich ganz verschwinden. Natürlich muss auch eine Gesprächstherapie nebenbei geführt werden, sie wird dich leiten. Ohne sie, hätte ich den Entzug und mein ganzes Leben nicht bewältigt!
Versuche es wenigsten und schäme dich nicht, du bist nicht alleine mit dieser Krankheit!
Ich weiß, dass ich mich bald dazu entscheiden sollte. Aber ich weiß einfach nicht wie ich mich dazu überwinden soll. Irgendwie denke ich mir auch, dass es ja sowieso egal ist wie es mir geht.
Ich hab einfach so Angst. :-(((
Laura (Gast) - 8. Okt, 20:54
Hallo!
Mir geht es heute ausgezeichnet! Ich nehme heute keine Medikamente mehr, auch weil ich jetzt einschätzen kann, wann mir etwas zuviel wird. Wenn ich Schlafstörungen kriege (das war bei mir ein typisches Symptom), dann weiß ich heute, dass was schiefläuft und dass das geändert werden muss....
Und ich gehe auch zum Arzt und rede mit ihm, wenn ich mir unsicher bin (diesen Sommer).
Wie gesagt: Ich hatte keine Nebenwirkungen bei den Tabletten, die ich schlussendlich genommen habe, nur die ersten drei Tage einen trockenen Mund. (Zuerst hatte ich ein anderes, das habe ich aber nur einmal genommen, weil mir davon übel wurde und der Arzt verschrieb mir daraufhin schon am nächsten Tag ein anderes.)
Ich habe dann parallel einen Gruppentherapie gemacht. Die hat mir persönlich besser geholfen als die Einzeltherapie. Das schöne an der Gruppe fand ich, dass man Leute kennenlernt, die sich in der gleichen Situation befinden. Man kann offen reden.
Aber viele Menschne bevorzugen eine Einzeltherapie. Ich hab übrigens auch noch einen Kurs in Autogenes Training gemacht - nicht mit Audiokassetten, sondern das richtige. Viele machen auch Yoga. Es tut gut, etwas zu haben, mit dem man sich beruhigen kann.
Und, das ist aber eher speziell und sicher nicht das richtige für jeden: Ich habe mir einen Hund angeschafft.
Zur Therapiedauer: Gar nicht so lange. Mit Hilfe der Medikamente hatte ich etwa nach 3-4 Wochen wieder einen klaren Kopf, dann war ich etwa ein halbes Jahr in Gruppentherapie. Ich habe durch die Gespräche schnell gemerkt, dass ich mein Leben umkrempeln muss - und habe was neues gewagt. Die Medikamente habe ich dann noch eine Zeilang genommen. Jetzt nehme ich sie schon lnage nicht mehr.
Den meisten Menschen ist es peinlich, zu sagen, sie sind psychisch krank. Und erst recht, Medikamente zu nehmen. Derweilen ist ja gar nichts dabei. Diabetiker nehmen immer Medikamente, wenn man krank ist bekommt man auch welche. Ich sehe den Unterschied nicht. Wenns physisch regnet, kriegt man eine Erkältung. Und wenn es mal psychisch regnet (unglückliche Liebe, Todesfall, neue Lebensphase...), dann halt eine Depression.
Aus diesem Grund habe ich damals auch kein Geheimnis daraus gemacht.
Im Sommer hatte ich kurz mal das Gefühl, ich könnte wieder eine Depression kriegen, denn ich hatte mich einfach übernommen, hatte zuviel Stress. Ich war dann wieder beim Arzt, der meinte aber, ich würde zZ keine Medis benötigen. Aber ich hätte sie sofort wieder genommen, hätte er mir dazu geraten.
Also ich kann dir wirklich nur zu einem Besuch bei einem Psychiater raten. Denn dieses Gefühl geht nicht weg ohne Medikamente, das ist fixer Bestandteil der Erkrankung: Irgendwie denke ich mir auch, dass es ja sowieso egal ist wie es mir geht.
Das bildest du dir ein, weil du derzeit krank bist. Und es stimmt natürlich nicht, denn sonst würde dich dein Zustand nicht belasten.
Und natürlich bist du nicht alleine mit deiner "psychischen Erkältung" - soviel ich weiß, nimmt jeder 5. zumindest einmal im Leben Antidepressiva.
Es freut mich, dass es dir heute gut geht!
Aber irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass es mir jemals besser gehen könnte. Ich war ja eigentlich nie viel anders als heute.
Wie funktioniert das überhaupt? Also wie schafft man es, dass man sich so sehr ändert um glücklich werden zu können?
Viele liebe Grüße
shy
Laura (Gast) - 9. Okt, 12:00
Hallo!
Ohne Hilfe schafft das niemand. Sich helfen lassen - dafür sollte man sich nicht schämen. Und vor allem sollte man nicht dabei zögern, um Hilfe zu bitten, wenn es einem so geht. Und die Änderung kommt Schritt für Schritt, wenn es einem besser geht und man wieder klarer denken kann.
Ich fürchte mich aber trotzdem sehr davor...es ist eine fast unüberwindbare Hürde für mich, so wie eigentlich alles. Aber vielleicht schaffe ich es ja irgendwann mal...
Ich bin zufälligerweise auf deinem Blog gelandet und habe den Beitrag gelesen. Ich selbst war vor 6 Jahren wegen einer Depression in Behandlung. Mein Tipp (den du natürlich nicht beherzigen musst): Geh zu einem Psychiater (einem Facharzt also) und schildere ihm deine Gefühle. Er wird dir aller Wahrscheinlichkeit nach Medikamente verschreiben - und das ist wohl auch das, was du zur Zeit brauchst, so zumindest mein Eindruck nach der Lektüre. Wenn man bereits so tief in einer Depression steckt, kommt man mit psychotherapeutischen Gesprächen alleine nicht raus, da sich das Hirn bereits an das falsch arbeiten gewöhnt hat. Die Einnahme von Antidepressiva lenkt das Hirn aber wieder in die richtige Richtung - dann kann man Probleme in einer Psychotherapie auch konstruktiv angreifen. Die Medikamente haben heute fast keine Nebenwirkungen mehr (ich hatte nie welche) und oftmals kann man sie nach kurzer Zeit wieder absetzen.
Du solltest dringend was machen, wenn du dich so fühlst, wie beschrieben! Denn es wird aller Wahrscheinlichkeit nach nicht von selber besser.
Viel Glück!
Danke!
Hat dir die Therapie geholfen? Wie fühlst du dich heute?
Was haben die Medikamente denn so für Nebenwirkungen? Irgendwie finde ich den Gedanken Medikamente nehmen zu müssen nicht so schön.
Wie viele Stunden hast du denn ungefähr gebraucht?
Jedenfalls nochmal danke für deine Worte! Hoffentlich kann ich mich bald dazu durchringen etwas zu unternehmen...
Ich schließe mich...
Du weißt, wieviel Sch... ich hinter mir habe! Ohne Antidepressiva hätte ich das alles nicht geschafft!
Du musst dich aber bald dazu entscheiden, da die Wirkung erst nach ca. 3 Wochen eintritt. Deine Ängste werden dann immer kleiner und schließlich ganz verschwinden. Natürlich muss auch eine Gesprächstherapie nebenbei geführt werden, sie wird dich leiten. Ohne sie, hätte ich den Entzug und mein ganzes Leben nicht bewältigt!
Versuche es wenigsten und schäme dich nicht, du bist nicht alleine mit dieser Krankheit!
Danke, liebe Perdi!
Ich hab einfach so Angst. :-(((
Mir geht es heute ausgezeichnet! Ich nehme heute keine Medikamente mehr, auch weil ich jetzt einschätzen kann, wann mir etwas zuviel wird. Wenn ich Schlafstörungen kriege (das war bei mir ein typisches Symptom), dann weiß ich heute, dass was schiefläuft und dass das geändert werden muss....
Und ich gehe auch zum Arzt und rede mit ihm, wenn ich mir unsicher bin (diesen Sommer).
Wie gesagt: Ich hatte keine Nebenwirkungen bei den Tabletten, die ich schlussendlich genommen habe, nur die ersten drei Tage einen trockenen Mund. (Zuerst hatte ich ein anderes, das habe ich aber nur einmal genommen, weil mir davon übel wurde und der Arzt verschrieb mir daraufhin schon am nächsten Tag ein anderes.)
Ich habe dann parallel einen Gruppentherapie gemacht. Die hat mir persönlich besser geholfen als die Einzeltherapie. Das schöne an der Gruppe fand ich, dass man Leute kennenlernt, die sich in der gleichen Situation befinden. Man kann offen reden.
Aber viele Menschne bevorzugen eine Einzeltherapie. Ich hab übrigens auch noch einen Kurs in Autogenes Training gemacht - nicht mit Audiokassetten, sondern das richtige. Viele machen auch Yoga. Es tut gut, etwas zu haben, mit dem man sich beruhigen kann.
Und, das ist aber eher speziell und sicher nicht das richtige für jeden: Ich habe mir einen Hund angeschafft.
Zur Therapiedauer: Gar nicht so lange. Mit Hilfe der Medikamente hatte ich etwa nach 3-4 Wochen wieder einen klaren Kopf, dann war ich etwa ein halbes Jahr in Gruppentherapie. Ich habe durch die Gespräche schnell gemerkt, dass ich mein Leben umkrempeln muss - und habe was neues gewagt. Die Medikamente habe ich dann noch eine Zeilang genommen. Jetzt nehme ich sie schon lnage nicht mehr.
Den meisten Menschen ist es peinlich, zu sagen, sie sind psychisch krank. Und erst recht, Medikamente zu nehmen. Derweilen ist ja gar nichts dabei. Diabetiker nehmen immer Medikamente, wenn man krank ist bekommt man auch welche. Ich sehe den Unterschied nicht. Wenns physisch regnet, kriegt man eine Erkältung. Und wenn es mal psychisch regnet (unglückliche Liebe, Todesfall, neue Lebensphase...), dann halt eine Depression.
Aus diesem Grund habe ich damals auch kein Geheimnis daraus gemacht.
Im Sommer hatte ich kurz mal das Gefühl, ich könnte wieder eine Depression kriegen, denn ich hatte mich einfach übernommen, hatte zuviel Stress. Ich war dann wieder beim Arzt, der meinte aber, ich würde zZ keine Medis benötigen. Aber ich hätte sie sofort wieder genommen, hätte er mir dazu geraten.
Also ich kann dir wirklich nur zu einem Besuch bei einem Psychiater raten. Denn dieses Gefühl geht nicht weg ohne Medikamente, das ist fixer Bestandteil der Erkrankung:
Irgendwie denke ich mir auch, dass es ja sowieso egal ist wie es mir geht.
Das bildest du dir ein, weil du derzeit krank bist. Und es stimmt natürlich nicht, denn sonst würde dich dein Zustand nicht belasten.
Und natürlich bist du nicht alleine mit deiner "psychischen Erkältung" - soviel ich weiß, nimmt jeder 5. zumindest einmal im Leben Antidepressiva.
Liebe Grüße, Laura
Danke, liebe Laura!
Aber irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass es mir jemals besser gehen könnte. Ich war ja eigentlich nie viel anders als heute.
Wie funktioniert das überhaupt? Also wie schafft man es, dass man sich so sehr ändert um glücklich werden zu können?
Viele liebe Grüße
shy
Ohne Hilfe schafft das niemand. Sich helfen lassen - dafür sollte man sich nicht schämen. Und vor allem sollte man nicht dabei zögern, um Hilfe zu bitten, wenn es einem so geht. Und die Änderung kommt Schritt für Schritt, wenn es einem besser geht und man wieder klarer denken kann.
Liebe Grüße, Laura
Danke, liebe Laura!
Viele liebe Grüße
shy